FamilienKur oder MuKiKu

  • Hallo,


    nach 2 1/2 Jahren auf und ab sind wir "entladen" und auf der Suche nach einer Möglichkeit, unsere "Ressourcen zu erhalten bzw. aufzubauen"!


    Nach ersten Anfragen gestaltet sich unser Vorhaben schwieriger als gedacht. Nun hat sich eine unabhängige Fachberaterin gefunden, die sich für uns um das Finden geeigneter Häuser und um die Beantragung der Kur kümmert.
    Oft wird eine Kur wegen Formfehlern etc. abgelehnt..." böse Falle :? ".


    Meine Kinder und ich sind anders versichert, als mein Mann. Ob das ein Problem ist bleibt abzuwarten !?
    Ein Haus, die Silberbergklinik im bayr. Wald, käme in Frage. Diese Klinik scheint eine der wenigen in Deutschland zu sein, die Fachpersonal (Kinderkrankenschwestern) "zur Verfügung stellen können".


    An eine Mitnahme "unserer Krankenschwestern" hatte ich auch schon gedacht, das wäre aber (auch aus Kostengründen/Unterbringung etc.) keine Alternative. -Auch zu unsicher.


    Ich war unentschlossen hinsichtlich der Frage, ob eine Mutter-Kind-Kur oder eine Familienkur das Richtige für uns ist. Könnte auch nicht von Vorteil sein...3 Wochen in einem beengten Zimmerchen mit 2 Kindern !?! Leider fehlt mir jegliche Kur-Erfahrung.


    Wer von euch hats schon gewagt ? Oder überhaupt versucht ?
    Empfehlenswert ?


    Gruss
    Sandra

  • Ich war damals im Haus Elstersteinpark in St. Ingbert.
    Wir hatten das als Mutter-Kind-Kur und nicht als Familienkur, was ich als sehr wohltuend empfand. Ich habe allerdings auch nur das eine Kind, insofern kann ich da nicht wirklich was zu sagen.
    Für mich war wichtig, mal komplett aus dem Alltag auszusteigen und dazu gehörte für mich auch, auf wirklich niemanden Rücksicht nehmen zu müssen; auch nicht auf meinen Mann. Das heißt: Solange im Bett zu lesen, wie ich will, ohne ihn mit dem Licht zu stören. Sooft im Ort bummeln zu gehen und mit den anderen Mamas zu quatschen.. Könnte ich endlos fortsetzen. Sind alles nur Kleinigkeiten, aber in der Summe hat es mir viel gebracht.
    Von anderen Familien weiß ich, dass die teilweise mit drei Kindern da waren. Oder zwei Elternteile mit zwei Kindern. Von den Räumlichkeiten klappt das prima, da man die Tage ja sowieso getrennt verbringt und abends wird immer etwas angeboten, damit man nicht auf den Zimmern hocken muss.
    Und zu der Betreuung der kranken Kinder habe ich festgestellt, dass die mit allen "zurechtkamen", die da waren. Das können die Dir aber auch direkt am Telefon sagen, wenn Du die Besonderheiten Deines Kindes schilderst. Guck mal selbst:
    www. haus-elstersteinpark.de

  • Hallo Dagmar,


    danke für deine Ausführung....hört sich gut an ! Beruhigend.


    St. Ingbert ist nur ein paar Kilometer von uns entfernt- daher hatte ich die Klinik ausgeschlossen. Das Gefühl "mal raus zu kommen ist, denke ich, nicht unerheblich für den Erfolg der Kur".


    Aber deine Infos haben mich in der Entscheidung, eine Familienkur anzustreben, bestärkt (man muss also nicht "gelangweilt, zusammen, viele Stunden im Zimmer verbringen")....es mangelt nicht an Angeboten und Möglichkeiten.....also vielen Dank für Info !


    Hattest ihr sozusagen rund um die Uhr die Möglichkeit Philipp in die Obhut der Krankenschwestern zu geben ? Auch Nachtdienste ? Flexibel ?
    Und Philipp hat's auch gut gefallen ? 3 Wochen ? Verlängerung wäre vor Ort möglich gewesen ?
    Eins würde mich noch sehr interessieren : Wie hoch waren ungefähr die Selbstbeteiligung der Kosten ?


    Liebe Grüße
    Sandra

  • Also, Philipp und ich sind damals (Ende 2010) ohne Krankenschwester angereist, da wir auch zu der Zeit schon nur noch eine Stunde pro Woche den Pflegedienst hatten. Die KK hätte uns also wahrscheinlich was gehustet; wir haben erst gar keinen Antrag gestellt.
    Man kann für die Zeit, die die Kinder nicht in der Betreuung sind (die Zeit war glaub ich von 7.30 bis 16.00 Uhr?), eine Krankenschwester "dazubuchen", wenn man was Besonderes vorhat: Ich erinnere mich an zwei Mamas, die einen Tagesausflug nach Paris (!) gemacht haben, welcher vom Haus organisiert wurde. Das kostete allerdings extra; wieviel weiß ich nicht.
    Philipp hat es drei Wochen lang super Spass gemacht: Er war damals noch nicht ganz zwei Jahre alt und hatte keinerlei Erfahrung mit Kindergarten, KiTa o.ä. Es war vom ersten Tag an kein Problem und den einzigen Zwischenfall wegen der Kanüle haben die souverän gemeistert, mich umgehend während meiner eigenen Anwendungen im Haus informiert und dann aber auch wieder "weggeschickt" :wink: .
    Und zur Verlängerung kann ich nur sagen: Jede/r, der eine brauchte, hat sie auch bekommen. Die Damen vom Haus haben das beantragt, die Kur-Ärzte bescheinigt und die Ablehnungen (die erwartungsgemäß kamen) wurden so schnell bearbeitet, dass die darauf folgenden Genehmigungen stressfrei früh waren.
    An Selbstbeteiligung habe ich für meinen drei-wöchigen Aufenthalt 22 Tage mal 10 Euro bezahlt, also 220,-- Euro.
    Dann ist vielleicht noch erwähnenswert, dass quasi auf der anderen Straßenseite ein Krankenhaus ist: Hat von uns niemand gebraucht, tat aber gut im Hinterkopf.
    Auf Haus Elstersteinpark bin ich übrigens durch dieses Forum aufmerksam geworden, wo in einem anderen Bericht schon gute Meinungen zu standen.
    Viel Erfolg bei der Entscheidung...
    Liebe Grüße
    Dagmar

  • Hallo Dagmar !


    Super, Danke für deinen ausfühlichen Bericht.
    Viele belastende Fragen und Zweifel sind schon (fast) ganz aus dem Weg geräumt :D . Toll !
    Das gibt der Beantragung den richtigen Kick und ich glaube, die Idee mit dieser Kur war oder ist eine gute !


    Es wunderte mich, weshalb nicht viele (Eltern tracheotomierter/behinderter Kinder) eine Kur machen oder zumindest davon berichten (wenn auch nur von der Idee,der Ablehnung,der Suche nach einer Klinik etc). Zumindest habe ich erst jetzt die aktuellen Informationen rund um eine Kur mit TS-kind bekommen, die "mir den Weg ebnen".


    Also wirklich- ganz herzlichen Dank,
    bis demnächst (und ich werde weiterhin berichten, wie's vonstatten geht mit der Genehmigung etc)


    Lieben Gruß
    Sandra

  • Kuren klappen leider nur für Kindern ohne Beatmung. Bisher ist es in allen Häusern sehr schwierig ausreichend Personal / Nachtwachen zu bekommen oder mitzubringen. Auch die Organisiation im Vorhinein bleibt ganz an den Müttern hängen. Das ist mir zu viel. In Elstersteinpark wäre es z.B. nur bei geringer Zimmerbelegung möglich gewesen KKS mitzubringen und Konrad in einem eigenen Zimmer unterzubringen, also zu Zeiten, wo sonst keiner dorthin will.
    Ich habe Ende März Marlene Rupprecht (MdB und Vorsitzende des Müttergenesungswerks) kennenlernen dürfen, eine sehr engagierte Frau, besonders wenn es um Kinder geht. Sie hat meinen Vorschlag aufgegriffen ein MGW-Haus für Familien mit beatmeten Kindern einzurichten (zumindest teilweise). Die Verhandlungen laufen und ich hoffe, der Verein "INTENSIVkinder zuhause" wird in die Plaungen einbezogen, denn ich denke, wir können doch die besten Tipps aus der Praxis geben. Ein geeignetes Haus sollte z.B. auch Dinge wie Sauerstoff, Pflegebetten, Personenlifter etc. verfügbar haben.


    C.