Logopädie

  • Hallo,


    ich wollte mal fragen ob eure Kinder Logopädie bekommen und wenn, wie die speziell mit dem Tracheostoma/Nebenluft ect. arbeiten?


    Amalia bekommt seit ca. einem halben Jahr Logo, aber wurde bisher eigentlich mehr nur wegen der Mundmotorik und der Essstörung gemacht.


    Habt ihr andere Erfahrungen oder sogar andere Therapien die ihr empfehelen könnt wegen der Lungen- und Beatmungssituation?


    Danke und Gruß,


    Ivy

  • Hallo,


    Benedict bekommt seit er in den Kiga kam, Logopädie.
    Seit er in der Schule ist, gehen wir außerhalb zu einem Logopäden.


    Der Logopäde im Kiga hat vor allem stimuliert, bzw. erst mal hat Benedict lernen müssen, Berührungen im Mundbereich auszuhalten, am Mundschluß wurde gearbeitet u. ä.


    Seit Benedict lautiert übt der neue Logopäde gezielt das Sprechen, vor allem einzelner Buchstabern.
    Zwischendurch macht er ab und zu Atemübungen.


    Für die Kieferproblematik machgen wir seit einem Jahr Castillo morales, und unterstützend Osteopathie.


    Geht es Dir jetzt aber mehr um die Lungenstiuation?
    Da wäre doch eigentlich eine Krankengymnastin besser, so mit abklopfen, vibrieren und so.


    Oder habe ich das verkehrt verstanden?


    Anne

    Benedict 6/99, Osteopathia striata, Tracheostoma, Epilepsie, neurog. Blasenentleerungsstörung, Z. n. Analatresie, Syndaktelie beider Hände, Fibulaaplasie beider Beine, Gaumenspalt, re. blind, u. e. m.

  • Mir geht es einmal um die Lungenkräftigung und dann um die Stimmbildung. Amalia hat zB im Schlaf ungeheuer viel Leck und "quasselt" uns die ganze Nacht einen vor. Tagsüber macht sie von sich aus manchmal Spielchen indem sie haucht (so wie wenn man im Winter die Scheibe anhaucht um Fensterbilder zu machen *hihi), aber es kommt keine Stimme mit.


    Die Dame von Börgel hat dies nun mitbekommen und uns angesprochen dass es da spezielle Methoden gäbe um die Stimmbildung zu trainieren. Als ich unsere Logopädin darauf angesprochen habe, wusste sie aber nichts mit an zu fangen.


    Deshalb hauptsächlich das Interesse :)

  • Hallo Ivy,


    Leonie geht seit einem Jahr zur Logopädie. Dort werden verschiedenste Übungen durchgeführt, neben der Sprechtherapie, u. a. auch Zungenmuskulationsübungen, Ansaugübungen und Ausatemübungen. Unsere Logopädin sagte uns es wäre sehr wichtig, das die Muskulaturen im Mund fest und stark sind für die Ausprache. Zusätzlich hat sie uns autogene Drenage empfohlen. Dies machen wir seit einem halben Jahr. Hier wird Leonie an ihre körperlichen Grenzen gebracht. Das ist gut zur Stärkung der Lunge. Sie erlernt hier auch "Abhustentechniken" bzw. ich unterstützend durch "vibrationen" auf ihren Körper.


    Seit dem habe ich das Gefühl Leonie ist ausdauernder geworden und sie ist nicht so schnell erschöpft, aber vielleicht ist es auch Einbildung. Zumindest macht sie es gerne und es schadet ihr nicht.


    Lg Kerstin


    PS. Ich kann dir gerne mal einen Therapiebericht von unsere Logopädin schicken...

  • Hallo Kerstin K.,


    danke für deine Antwort. Könntest du mir vielleicht versuchen zu erklären wie die Sprachtherapie genau aussieht? Also wie wird da was gemacht?


    "...u. a. auch Zungenmuskulationsübungen, Ansaugübungen und Ausatemübungen." <<< hierbei habe ich auch keinerlei Vorstellung wie so etwas aussehen sollte, geschweige denn von "autogene Drenage".


    Wäre sehr lieb wenn du versuchen würdest mir dies ein wenig näher zu bringen (muss es ja immerhin an unsere Logo mal weiter geben).


    Schon mal vielen Dank.


    Liebe Grüße Ivy

  • Hallo Ivy,


    sorry das ich jetzt erst schreibe, da seh ich erst mal wie wenig ich im Forum bin :( .


    Zu deinen Fragen, ich versuch dir mal ein paar Übungen zu erklären:


    Ansaugübungen:


    trinken durch einen Strohhalm (1 Stufe) zum beispiel von ner Capri Sonne, die Strohhalme gibt es in den verschiedensten Längen, je länger desto schwieriger, oder für später die Strohhalme mit Spiralen


    dann gibt es für Strohhalme so einen kleinen Trichteraufsatz, womit man kleine Papierstücke ansaugen kann, durch das permanente ansaugen bleibt das Papierstück am Trichter hängen, wenn man den Druck nicht mehr halten kann, fällt das Papier runter ...garnicht so einfach und Leonie schafft es auch nur kurzfristig die luft einzuhalten...


    Pusteübungen:


    Wattebällchen über den Tischpusten oder Vogelfedern


    Styroporbällchen werden dann ein bischen schwerer


    Seifenblasenpusten


    durch einen Strohhalm blubberblasen machen


    das klingt für uns alles sehr einfach, aber für unsere Kinder ohne Passy Muir ist das eine Herausforderung, den Luftstrom umzuleiten...


    Zungenmuskulaturübungen:


    Salzstangenessen ohne Hände, 2 Stufe Spagettis


    aus Esspapier lustige Tiere Stanzen und diese auf der Zungenspitze tanzen lassen


    Grimassen mit dem Mund schneiden: küssen, langes ohhhhhh, und aaahhhh, extremes grinsen etc....


    die Zunge rausstrecken bis ans Kinn runter, links an die Backe, recht und an die Nasenspitze (1 Stufe)


    2 Stufe entlang der Zähne....


    so dieses sind einige Übungen für die Logo bzw. was unsere macht klingt lapidar und albern, aber wie gesagt, durch das spielerische hat Leonie sehr viel Spaß daran entwickelt, am Anfang konnte sie von dem allen nichts!!!! Und mittlerweile ist sie besser wie ich :)


    Zu der autogenen Drenage:


    wir machen das bei einer Krankengymnastik, diese Therapie ist ursprünglich glaube ich für mucovis...Kinder, damit sich der Schleim in der Lunge nicht festsetzen kann. Hauptsächlich machen wir Turnübungen und Ausdauertraining, Hindernissparkur ( an Ringen schaukeln, Trampolin springen, über einen Balken balancieren, 4 Stufen hoch klettern, runterspringen etc..) Leonie bringt man an die körperlichen Grenzen so das sie "aus der Puste" ist, dadurch muß sie viel bewußter atmen und gleichzeitige Sekretlockerung. Die Ruhephasen nutzen wir durch festhalten ihres Brustkorbes auf eine ganz bestimmte Weise und lenken quasi damit die Atmung um, dadurch ist sie gezwungen nicht oberflächlich zu atmen (nur bis zum Brustbein), sondern bis in den Bauch hinein, folglich viel effektiver. Hiervon gibt es viele verschiedene handgriffe und das nennt sich dann wohl autogene Drenage, so hat man uns das als solches "verkauft".


    Wie gesagt ich gebe gerne Tel. Nr. weiter, dann kannst du dich oder die Logopädin oder jemand anders mal mit unseren auseinandersetzen...


    Ich hoffe ich konnte dir es einigermaßen verständlich erklären :roll:


    lg Kerstin