Kunststoff vs Silikon

  • Hallo,

    unser Sohn hat derzeit eine Shiley 4.5 Kunststoffkanüle. Nun sprach uns unser Hilfsmittellieferant an, ob nicht auch eine Kanüle aus Silikon in Frage käme. Bislang haben wir mit seiner Logopädin und Kinderärztin gesprochen und sind doch eher unsicher, ob der Wechsel nicht von Nachteil sein könnte. Es hieß die würde sich eher noch an die Luftröhre anpassen und somit eventuell die Nebenluft verringern, die er aber dringend braucht um voran zu kommen bei der Logopädie (Stichwort Sprechventil). Außerdem haben wir da bedenken beim Wechsel, da diese ja wesentlich weicher sind und somit das Risiko das etwas schief geht ja auch erhöht sein dürfte (sind hier vorbelastet.....).

    Kennt sich jemand von euch zufällig näher hiermit aus und kann ein weitere paar Vor- oder Nachteile nennen oder einfach einen Vergleich ziehen?


    Danke schon mal für eure Antworten

    Chris und Antje mit Damien, 1 Jahr. Z.n. Reanimation mit 1 Woche: Verdacht auf hypoxischen Hirnschaden - Sinusvenenthrombose - stark erhöhter Muskeltonus - keine Eigenbewegung - kein Hust-, Schluck und eingeschränkter Lidschlussreflex - Tracheostoma - gastronasale Magensonde

    Den Rest werden wir auch noch los

  • Hallo DaFiHe,


    Linn hatte früher eine Shiley und jetzt die Bivona TTS ohne Cuff. Die Bivona ist aus Silikon. Bei uns war der Hintergrund, dass es für Linns Bedarf keine passende Shiley in der Größe gab. Meint eure Homecarefirma die Bivona?


    Der Wechsel von der einen Kanüle zur anderen ist bei uns gut verlaufen. Doch, so meine Erfahrung, würde ich es mit einer ärztlichen Begleitung machen. Seit ihr in einer spezialisierten Klinik mit guter Hals-Nasen-Ohren-Klinik angeschlossen? Habt ihr regelmäßige Kontrollbesuche angedacht z.B. durch Wachstum.


    Hier könntet ihr dies Thema vorstellen. Wenn für euch die Nebenluft wichtig ist, dann kann unter Sichtkrontrolle eine Testkanüle gelegt werden. Die Sichtkontrolle ist auch wichtig, um zu sehen, ob die Kanüle nicht an der Luftröhre irgendwo anliegt. Auch muss bei einem Kanülenwechsel der Winkel beachtet werden und die Länge.


    Doch wenn die Shiley gut funktioniert, ihr als Eltern gut damit klar kommt, sie am Stoma keine Reizungen setzt - Da würde ich vermuten, dass ein Wechsel schon gut begründet sein sollte.


    Vielleicht wird die andere Kanüle eine Option, wenn euer Sohn aus der Kanüle "raus" gewachsen ist.


    Für beatmete Kinder ist es häufig wichtig eine Kanüle zu wählen, welche möglichst wenig Nebenluft habt. Vielleicht bezieht sich die Beratung darauf. Bei euch (und anderen Kindern mit Sprechventil) ist es ja wichtig, gut Nebenluft zu haben.


    Manche wählen trotzdem eine Kanüle mit mehr Durchmesser, weil sie dadurch mit größeren Absaugkathetern absaugen können. Falls ihr aber gut absaugen könnt (auch festeres Sekret loswerdet), wüsste ich nicht, ob hier Bedarf besteht.


    Mit Gruß, Dirk

  • Hi Dirk,

    welche genau die Firma meinte kann ich nicht sagen, denen ging es rein um die Wiederverwendbarkeit zwecks Kosteneinsparung.

    Haben uns daraufhin generell erkundigt, ob die vielleicht Vorteile bringen könnte gegenüber der aus Kunststoff, die er derzeit hat. Wird ja immer agiler und fällt auch mal vornüber beim toben und turnen, da macht man sich natürlich schon Gedanken bei so einem Festkörper im Hals... Bislang ging zwar immer alles gut, aber haben uns halt gefragt, ob man das Risiko mit einer aus Silikon eventuell weiter reduzieren könnte.

    Der monatlich bzw derzeit zweiwöchentliche Wechsel (wegen des Pseudomonas, setzt sich ja gern an Kunststoff etc an) ist generell unkompliziert bei ihm. Wie es bei der weicheren aus Silikon wäre, wäre halt die andere Frage.


    Gruß Chris

    Chris und Antje mit Damien, 1 Jahr. Z.n. Reanimation mit 1 Woche: Verdacht auf hypoxischen Hirnschaden - Sinusvenenthrombose - stark erhöhter Muskeltonus - keine Eigenbewegung - kein Hust-, Schluck und eingeschränkter Lidschlussreflex - Tracheostoma - gastronasale Magensonde

    Den Rest werden wir auch noch los

  • Hallo Chris,


    alle Kanüllen, die ich kenne, sind zumindest vorne (der Teil außerhalb) hart. Dies muss es auch, weil es auch dazu dient, es an Beatmungsgeräten anzuschließen.


    Eine Kanüle zu wechseln bloß aus Kostengründen sehe ich kritisch. Eine Trachealknanüle muss passgenau sein, was heißt, es sollte alle möglichen Komplikationen wie Druckstellen möglichst vermieden werden können und der Atemweg sollte bestmöglich gesichert sein.


    Wenn es sich bei Silikonkanüle um die Bivona Kanüle handelt - hier gibt es gute Erfahrungen. Doch, wie oben gesagt, wenn eure Variante funktioniert und ihr damit gut zurechtkommt, sollte ein Wechsel wirklich gut überlegt sein und auch ärztlich begleitet. Sekret z.B. kann sich auch an der Silikon-Kanüle festsetzen.


    Was die Mobilität angeht - dies ist ein besonderes Thema, was einige Eltern hier kennen. Wenn man "toben" in der Suche eingibt, findet man die Eltern, die hier erfahren sind: https://tracheostoma-kinder.de/search/


    Mit Gruß, Dirk

  • Hallo Chris,

    wir hatten auch schon mal mit einer Silikonkanüle geliebäugelt, weil diese auf Maß gefertigt werden können. Letztlich haben wir es dann wieder verworfen, weil doch noch eine Kanülenform gefunden werden konnte, die leidlich passt. Die Kosten der Dauerkanülen sind nicht unbedingt günstiger als Wegwerfprodukte. Zum sicheren Einfädeln weicherer Kanülen gibt es eine Einführhilfe.

    Ungünstig - gerade bei kleinen KIndern mit Sprechventil -ist das Wanddicken-Durchmesserverhältnis der Silikonkanülen. Materialbedingt müssen die Wandstärken höher sein, was entweder die Nebenluft oder den Innendurchmesser verringert, Beides ist gerade bei kleinen Kanülen sehr ungünstig.


    @Dirk: Dein Link zu den alten Posts funktioniert nicht !