Keimbesiedlung Trachea

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich hab' mal wieder eine Frage.


    Wie wird es bei Euch mit den Keimen gehandhabt? Philipp war ja neulich wegen des Hodens im KH und dort wurde im Trachealsekret der Pseudonomas aeruginosa festgestellt. Wie ich hier lese ist der ja häufig vertreten.


    Bislang habe ich den Keimen in der Trachea keine weitere Beachtung geschenkt, da die Ärzte im KH immer sagten, dass man nicht behandelt, solange sie ihm keine Probleme machen. Ich wusste auch nur, dass er einen multiresistenten E.Coli hatte, von dem wir dachten, dass er immer dort in der Trachea bliebe, aber jetzt ist er anscheinend weg.


    Als wir vor 2 Wochen wegen Bronchitis in der Klinik waren, hatte er noch 3 Keime in der Trachea. Wusste gar nicht, dass die so schnell wieder weggehen.


    Heute war die Kollegin meiner KÄin (ist zurzeit in Urlaub) zur Nachkontrolle wegen des Hodens hier und fand den Pseudonomas aeruginosa doch irgendwie bedenklich und seltsam, dass im KH daran nichts gemacht wird und wurde.


    Grundsätzlich finde ich es ja gut, dass man nicht gleich mit Antibiotika dran geht und möchte das auch gar nicht, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Philipps Keime sind noch nie mit Antibiotika behandelt worden.


    Anzeichen dafür, dass der Keim Probleme macht, könnten Fieber sein oder gelbes Trachealsekret. Ich habe es so verstanden, dass, wenn Philipp wieder mal krank wird, und er diesen Keim immer noch hat, man das im Hinterkopf behalten sollte, falls hinter einer Bronchitis dann vielleicht doch der Keim steckt. Vielleicht ist er aber in ein paar Wochen auch wieder verschwunden?


    Jedenfalls wollte die Ärztin mit dem KH, wo wir zuletzt stationär waren, noch einmal Rücksprache halten, wie man sich am besten verhält.


    Wie handhabt Ihr das und wie sehen die Probleme, die der Pseudonomas aeruginosa macht, denn genau aus?


    Eigentlich möchte ich mir nicht zuviele Gedanken machen, aber Philipp hat seit 2 Tagen wieder sehr viel Sekret und abends hat es schon mal auf der Lunge "gebrummt", so dass ich ein wenig Sorge habe, dass er wieder einen Infekt hat.


    Wir huben jetzt weiterhin mit Salbuhexal und inhalieren zusätzlich noch mit NaCl. Hoffe wir können einem neuen Infekt so aus dem Wege gehen.


    Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende.

  • Hallo,


    wir hatten auch viele Jahre Probleme mit Pseudomonas.
    Als Baby wurden sie dann oft i.v. in der Klinik behandelt.
    Mit zunehmendem Alter reichte orales Antibiotika + Colistin-Inhalationen.


    Behandelt wurde auch nur, wenn der Keim massive Probleme machte.
    Also Fieber, Obstruktionen etc.


    Wir haben mit der Zeit schon bei den ersten Anzeichen reagiert, damit der AZ sich nicht so sehr verschlechterte, und das ganze nicht wieder in Pneumonien endete.


    Anne

    Benedict 6/99, Osteopathia striata, Tracheostoma, Epilepsie, neurog. Blasenentleerungsstörung, Z. n. Analatresie, Syndaktelie beider Hände, Fibulaaplasie beider Beine, Gaumenspalt, re. blind, u. e. m.

  • Hallo Anne,


    welche Anzeichen waren das denn im Fall von Benedict? Die Ärztin meinte z.B. gelbes Trachealsekret und Fieber.


    Seit seiner letzten Bronchitis bin ich etwas empfindlich, denn 10 Tage später sollte und ist er am Hoden operiert worden und ich hatte die ganze Zeit Sorge, dass er zur OP noch krank wird.


    Lieben Gruß

  • Hallo,


    wir hatten auch schon div. Keime im Trachealsekret. Gegen die meisten davon haben sie nichts gemacht. Nur bei einem Keim hat die Intensivstation Antibiotika gegeben.


    Bis jetzt sind alle Keime wieder weggegangen. Die Keime die Felix hatte, sollen aber auch nur im KH vorkommen. Zu Spitzenzeiten hatten wir mal 8 Keime auf einmal. Aber nicht nur im Sekret.


    LG Jessi mit Felix

    Jessica mit Felix (22.10.2007), Ösophagusatresie Typ IIIb, subglottische Stenose, Tracheomalazie, Reflux, Button bis Ende März 13, TS bis Juli 12

  • Hallo,


    Korinna hat mit dem Pseudomonas eine Dauerarrangement, dh. sie ist immer damit besiedelt. Aber wir ignorieren es solange Korinna keinen Infekt hat.


    LG Kornelia

    Korinna (27) Geburtsschaden, Tetraspastik, Tracheostoma, therapieresistentes Anfallsleiden, PEG, Skoliose, Refluxösophagitis, Mikrocephalus

  • Hallo, Dani,


    ja Fieber und vor allem schlechte AZ.


    Meist war die Trachealkompresse so schön blaugrün verfärbt :oops:
    Daran erkennt man eigentlich gut den Pseudomomnas.


    Anne

    Benedict 6/99, Osteopathia striata, Tracheostoma, Epilepsie, neurog. Blasenentleerungsstörung, Z. n. Analatresie, Syndaktelie beider Hände, Fibulaaplasie beider Beine, Gaumenspalt, re. blind, u. e. m.

  • Hallöchen,


    habe gerade von der KÄin erfahren, dass wir Philipps Pseudonomas jetzt nun doch behandeln werden.


    Sie hat noch einmal Rücksprache mit unserem Stammkrankenhaus in Bochum (dort waren wir die letzten 9 Monate vor Entlassung) gehalten und so ist rausgekommen, dass er den Keim zu unserer KH-Zeit dort noch nicht hatte. Hat ihn also erst seit wir zuhause sind. Man hat sich so besprochen, dass wir ihn mit Inhalation Tobie und Ciprobay Saft behandeln, da Philipp in einem Monat die nächste OP, den Gaumenverschluss.


    Bei unserem letzten Bronchitis-Aufenthalt war der Keim wohl auch schon vorhanden, aber das Laborergebnis war wahrscheinlich erst nach unserer Entlassung da und so ist es leider untergegangen. Als wir letzte Woche nach der OP dann wieder im KH waren, wurde Sekret abgenommen und da hatte ich schon darum gebeten, dass man mir das Ergebnis mitteilt und ich bin froh, dass die KÄin dann noch einmal darauf aufmerksam wurde.


    Im Rahmen der anstehenden Gaumen-OP ist es wohl o.k., wenn wir den Keim antibiotisch behandeln. Und den Ärzten auf unserer alten Station vertraue ich blind. Die kennen Philipp ganz genau.


    LG

  • Na dann habt Ihr ja jetzt ne Lösung...


    Bei "Uns" wurde es auch vorletztes Jahr durch "Zufall" entdeckt..


    Erst wurde nichts gemacht, dann beim SPZ Aufenthalt wurde uns die Colistin-Therapie empfohlen.
    Den Pseudomonas kann man in der Regel nie ganz abtöten, aber eben eindämmen...


    Am Sekret erkennt man es bei uns in der Regel auch nicht, das ist immer klar und recht flüssig... (Außer wirklichbei nem dicken Infekt)
    Allerdings kann es sein, dass er sich auf die Sekretproduktion auswirkt...
    Sockes letzte Sekretuntersuchungen haben immer eine massenhafte Anzahl vom Pseudomonas ergeben und an sich hat sie zum Glück keine Probleme damit.
    Und das Sekret an der Kompresse ist auch meist gelblich ab und an leicht grünlich... aber eben nur da ;)
    Momentan ist der Absaugbedarf wieder sehr sehr hoch- vielleicht kommt es vom Keim.. Werden jetzt im August wieder mit den Colistin-Inhalationen anfangen.


    Uns wurde geraten 3 Monate zu inhalieren und dann 3 Monate Pause einzulegen, damit es eben auch keine Resistenzen gibt..


    LG und Daumen für die OP