Hallo Ihr lieben,
ich brauche mal einen Rat von euch. Unsere Lucia ist schwer behindert.
SMA (Typ 1), kann eigentlich ausser den Unterarmen und Händen nichts
selbst bewegen (doch kopfschüttelnd nein sagen ;-)). Seit März ist
Lucia auch Tracheotomiert und teilweise Beatmet. Der Schwestern vom
Pflegedienst als auch alle anderen die dazu eine Meinung haben, sagen
dass Lucia wie alle vergleichbaren Kinder in Pflegestufe 3 einzustufen ist.
Lucia war aber bis zur Tracheotomie nur in Pflegestufe 1 und wurde nach
dem entsprechenden Verschlimmerungsantrag in Pflegestufe 2 eingestuft.
Auch der Einspruch und das 2. Gutachten hatten daran keine Änderung
bewirkt. Eigentlich hatte es mir im Herbst gereicht und ich hatte schon mit
einer Anwältin Kontakt aufgenommen um dagegen gerichtlich vorzugehen.
Vor 2 Monaten ist dann ganz plötzlich meine Frau gestorben und ich stand
von jetzt auf gleich mit den beiden Kindern alleine da. Eine total
beschissene und schwierige Situation. Aber davon abgesehen, die
Krankenversicherung hat da total super reagiert. Die hatten 1 Stunde
nachdem ich dort angerufen hab und nur gesagt hab sie sollen sich mal
Gedanken machen wie wir das Problem, dass ich nochmal arbeiten muss und Lucia
aber auch irgendwie betreut werden muss, auf die Reihe bekommen können,
beim Pflegedienst angerufen und denen gesagt dass in der Übergangszeit
24 Stunden Pflegedienst genehmigt sind. Mittlerweile habe ich 12 Stunden
täglich Behandlungspflege dauerhaft genehmigt so dass ich in Ruhe arbeiten
gehen kann. Genauso verhalten sie sich zur Zeit bei allem, absolut loyal
und kulant. Sogar der E-Rolli für über 20 K wurde zumindest mündlich auf
Anhieb zugesagt, die sind jetzt noch ein bisschen Preise am Nachverhandeln
aber das wars.
Das Thema Klage gegen die Pflegeeinstufung lag die ganze Zeit jetzt auf Eis,
jetzt muss ich mir aber wieder Gedanken darum machen, da die möglich Frist
bald abläuft. Ich bin hin und her gerissen. Auf der einen Seite denke ich
eine solche Fehleinstufung kann nicht angehen, auf der anderen Seite hab ich
aber gar keine Lust mit Pauken und Trompeten gegen eine Versicherung mit der
ich eigentlich extrem zufrieden bin vor Gericht zu maschieren. Ich hab auch ein
bisschen Angst davor, dass sich die Versicherung nach so einem Prozess vielleicht
nicht mehr so einfach und unkomliziert verhalten wird.
Es ist auch total schwierig denke ich, da das ganze ja jetzt mit dem Pflegedienst
völlig verwischt. Wenn die tagsüber mit der Zwergin alleine sind, machen die ja
auch jede Menge Grundpflegerische Tätigkeiten so Nebenbei und ich kann auch
eigentlich nicht mehr ohne zu übertreiben die Zeiten halten, da zum Beispiel die
Krankengymnastik mittlerweile komplett Zuhause stattfindet, da es anders nicht
mehr zu realisieren wäre.
Wie würdet ihr mit dieser Versicherungproblematik umgehen?
ciao..
Martin