Hallo,
wir sind zurück aus Köln und wissen nun endlich warum unser Jonas eine Kanüle trägt. Eigentlich waren die News vor Ort nicht so toll - trotzdem sind wir überglücklich nach Hause gefahren, da endlich mal jemand den Fehler gefunden hat.
Also !!!!! Jonas hatte in Köln beim Dr. Puder (HNO) und beim Dr. Laschat (Anästesist) eine Bronchoskopie und eine Gastroskopie. Diese lief super und auch Problemlos. Die 2 Ärzte haben sich unheimlich viel Zeit für uns genommen und Bilder gezeigt von Jonas - im Vergleich auch gesunde Kinder sowie ein Video von den Untersuchungen. Hammer - kann ich nur sagen - endlich 2 kompetente Ärzte.
Nun aber mal zu seinen Problemen.
1. Seine Mandeln sind zu groß und Stoßen aneinander - ist einmal ein Grund für das schlechte Schlucken und auch Atmen -kann operativ einfach korregiert werden - also das kleinste Problem
2. Vor den Stimmritzen befinden sich rechts und links am Kehlkopf 2 Aryknorpel/Stellknorpel - diese sind bei Jonas zu groß und wulstig und verschließen somit beim Atmen den Weg zur Luftröhre - sind auch hinderlich beim Essen bzw. Schlucken. Diese 2 Aryknorpel sind auf jeden Fall entzündelt was auf einen starken Reflux deutet und sind als Mißbildung am Kehlkopf einzuordnen. Ob eine operative Abtragung dieses Gewebes sinnvoll ist muß noch geklärt werden.
3. Das rechte Stimmband ist o.k. - das linke bewegt sich eher irregulär - würde ins Bild passen, da seine linke Seite die schlechte Seite ist - spricht aber nichts gegen eine Stimme.
4. Seine 4er Kanüle schneint zu groß dimensioniert und wurde durch eine 3,5er Tracoe (die wir auch schon benutzten) ausgetauscht
5. eine Tracheomalazie liegt nur mäßig vor und ist nicht der Grund für die Kanüle
6. Jonas hat eine ausgepärgte Bronchomalazie - wir wußten bereits von einer Stenose im rechten Bronchus - diese liegt aber auch links vor - im Video konnte man sehr gut sehen, daß die Bronchengänge zu weich und viel zu klein sind. Warum hat das vorher keiner bei den unzähligen Bronchoskopien gesehen ???
7. Gastroskopie war super - keine Engstelle an der Naht der Speiseröhre - Mageneingang ist deutlich geöffnet wenn er gefüllt ist - also Reflux
Schlußendlich kann man uns nicht sagen ob Jonas jemals von der Kanüle weg kommen wird. Das ist aber o.k. für uns da wir nun endlich, endlich, endlich wissen wo das Problem liegt. Vor allem das Jonas kein Kopfproblem hat sondern anatomisch gar nicht anders atmen kann.
Dr. Laschat hat uns dann zum Passy Muir Ventil geraten, was leider nicht funktioniert hat. Es wäre aber gut wenn er das Ventil tragen konnte - wäre förderlich für die Bronchen und zum Stimmbildung wichtig. Nun sollen wir in 3 Monaten noch einmal kommen damit dann da geschaut werden kann warum das Passy Muir Ventil nicht tolleriert wird - Jonas erbricht sofort - deutet darauf hin, daß der Kehlkopf komplett von den Aryknorpeln verschlossen wird. Sollte wirklich das das Problem sein - könnte etwas Gewebe abgetragen werden um mehr Platz zu schaffen. Trotzdem wäre eine dekanülierung noch nicht in Sicht - da die Bronchen noch zu weich sind. Das kann nur die Zeit und das Wachstum regeln.
Wir sind auf jeden Fall happy ohne Ende endlich zu wissen wodran wir sind auch wenn die Kanüle bleibt.
Ach zu Klinik in Köln will ich noch 1 - 2 worte verlieren. Die Intensivstation war super - tolle Räume - nette Schwestern - man kann alles alleine machen. Was uns nicht gefallen hat waren die Ärzte - die waren sehr unkompetent und konnten unsere Fragen nie wirklich beantworten - außernahme natürlich Puder und Laschat. Ansonsten war auch die Kommunikation zwischen den Stationen sehr schlecht. Die Normalstation konnte der ITS unseren Mediplan nicht geben usw. usw.
Und zur Körnung hatte erst Heiko in der 1. Nacht kein Bett und dann ich in der 2. Nacht. Obwohl alles Wochen vorher bestellt und bestätigt war. Ohne worte.