Wer hat Erfahrung mit dem persönlichen Budget?

  • Hallo,
    wir arbeiten seit 6 Jahren mit verschiedenen Pflegediensten und sind mittlerweile völlig frustriert über den ständigen Personalmangel, die vielen Ausfallzeiten wo wir die Nachtdienste übernehmen müssen - und am Allerschlimmsten, dass man als betroffene Eltern so wenig ernst genommen und respektiert wird. Im Gegenteil- wenn man anderer Meinung als der PD ist und das sagt, wird uns gleich damit gedroht, dass man uns den Versorgungsauftrag ja auch kündigen kann und wir dann einen anderen PD suchen müßten. Unsere Tochter ist invasiv beatmet, Geräteabhängig aber geistig topfit! Sie kommt dieses Jahr in die Schule und bis dahin sollte endlich eine Beständigkeit in die Betreuung gekommen sein, da wir zwei Schwestern für die Schulbegleitung brauchen, die sich dann abwechseln sollen.
    Wir haben von dem persönlichen Budget gehört und wollen wissen, wie das funktioniert, welche Erfahrungen ihr damit habt, kommt das Geld pünktlich/verlässlich oder muss man darauf warten? Stellt man das Personal selber ein? Wie läuft das, wenn man doch noch einen Pflegedienst und das persönliche Budget hat? Geht das überhaupt? Zum Beispiel, dass der PD die Nächte abdeckt und wir vom persönlichen Budget die Schwestern für die Schulbegleitung bezahlen?
    Bitte, wer hat Erfahrung damit und ist bereit uns Infos zu geben?


    Vielen Dank,
    LG, Simone mit Romy

  • Hallo,
    wir arbeiten schon lange mit dem pers.Budget.


    Wir haben bisher immer einen PD und selbst eingestellten KS gearbeitet. Selbständig arbeitende als auch Minijobber.
    Z.Zt. haben wir tagsüber 10,5 Stunden einen PD und für die Nächte Minijobber (also genau anderesherum wie ihr es plant, macht jedoch nichts). Die Bezahlung an den PD und die Minijobber nehme ich selbst vor. Das Geld kommt immer pünktlich am Monatsersten und Zahlungen sind meistens zum Monatsende zu leisten. Wir hatten da noch nie ein Problem.
    Wir arbeiten nach wie vor mit einem PD, da auch ich darauf angewiesen bin, dass tagsüber immer jemand da ist und ich mich bisher nicht getraut habe,daß mit "eigenem" Personal abzudecken. Aber hier im Forum findest Du auch welche, die das wunderbar gelöst haben.
    Es gibt Pflegedienste die sagen, dass das pers. Budget nur dann verwendet werden darf, wenn man Arbeitgeber wird. Dies kann ich nicht bestätigten. Auch wurde mir jetzt gesagt, dass häusl. Krankenpflege nicht Budget fähig ist. auch das ist nicht richtig, da Leistungen der KK die nicht Leistungen zur Teilhabe sind (das trifft zum Beispiel auf die hK zu) auch in ein pB einfließen können (§2 Satz 1 Budgetverordnung).
    Ich denke, wichtig ist daß das/die Ziel/e aus der Zielvereinbarung mit der KK eingehalten werden und das Geld nicht für anders verwendet wird.
    Ich möchte nicht auf das pB verzichten, auch wenn dann etwas mehr Verwaltungsaufwand auf einen selbst zukommt.
    Ob Du das Problem Personalmangel besser in den Griff bekommst, weiß ich nicht. Aber ein Versuch ist es wert.


    Gruß Kornelia

    Korinna (27) Geburtsschaden, Tetraspastik, Tracheostoma, therapieresistentes Anfallsleiden, PEG, Skoliose, Refluxösophagitis, Mikrocephalus

  • Vielen Dank Kornelia für diese Info! Darüber werden wir uns jetzt viel Gedanken machen.
    Ich wünschte mir, es würde endlich mal rund laufen mit dem PD!


    Liebe Grüße,
    Simone

  • Das kann ich gut verstehen. Das hoffe ich schon seit so vielen Jahren.
    Aber ich merke, dass ich immer mehr nachgebe, damit überhaupt jemand da ist.


    Es kann nur besser werden.


    LG Kornelia

    Korinna (27) Geburtsschaden, Tetraspastik, Tracheostoma, therapieresistentes Anfallsleiden, PEG, Skoliose, Refluxösophagitis, Mikrocephalus