steriles Absaugen über Gänsegurgel

  • Hallo
    Ich bin neu hier und hab da gleich mal ne Frage.
    Ich betreue ein beatmetes Kind das eine TK ch6,5 trägt. Sie wird über die Gäsegurgel abgesaugt, da sie Panik bekommt, wenn die Beatmung über eine gewisse Zeit abgemacht wird. Bisher haben wir Absaugkatheter ch8 benutzt, mittlerweile hat sie aber auch schon ch10. Folgendes Problem tritt nun auf. Die 10ner Katheter passen gerade so durch die Öffnung an der Gänsegurgel ( kleines Loch mit Gummipfropf verschlossen), so das man immer an die Ränder kommt und Keime mit einschleppt. Das System ist auf 15mm Konektoren ausgelegt. Habe bei unserem Händler für den Medizinproduktbedarf nachgefragt, ob es auch Gänsegurgeln gibt, die ein größeres Loch haben. Gibt es aber mit 22mm Konektor. Passt nicht auf unser System. So jetzt zu meiner Frage: Weiß jemand ob es noch eine Alternative gibt? Hat jemand schon mal was von Silikongänsegurgeln gehört. Die sollen sehr teuer sein, dafür muß man sie wohl nicht jeden Tag wechseln.
    Würde mich über Antworten und Anregungen freuen.

  • Hallo Isabell,


    wir hatten in der Klinik Absaugsysteme, die man in die Beatmung einbauen konnte. Die waren nochmal in Folie verpackt und wurden dann immer nur vorgeschoben. Ich meine, dass die auch nicht jedes Mal gewechselt wurden, sondern nur einmal am Tag?
    Vielleicht könnt Ihr mal in der Klinik nachfragen .


    LG
    Nellie

    Nellie *1978 mit Linn *02/04 (mehrfachbehindert durch PCH-2a, Tracheostoma, fast vollzeitbeatmet, Ernährung über Sonde, Epilepsie) und Ann *06/09

  • Danke für die Vorschläge. Diese Methode zum Absaugen kenne ich. Doch es geht nicht darum das der Katheter nicht steril ist, sondern das Keime die an der Öffnung der Gänsegurgel sitzen ,mit dem Katheter in die TK und somit in die Lunge eingebracht werden. Ich weiß nicht ob da so ein geschlossenes System hilft. Und was machen wir wenn wir unterwegs absaugen müssen? Im Moment ist sie sehr stabil, aber wenn sie mal ne Pneumonie bekommen sollte ( wir wollen es nicht hoffen), wäre es ja besser nicht noch zusätzlich Keime mit einzubringen. Ich werde noch mal mit den Kollegen über so ein geschlossenes System sprechen. Sterile Handschuhe benutzen wir schon immer.

  • Hallo
    und wenn du das entsprechende Stück Gänsegurgel vorher mit Kodan o.ä. einsprühst??


    welche Gurgeln habt ihr? wir hattet früher auch welche mit Gumminippelöffnung, dort konnte man ein kleines Loch aufmachen, oder aber das ganze Gummiding abmachen, so hatte man ein großes Loch. Haben es aber nie genutzt.


    lg Nina

    --- Nina (1983) mit Tochter Chantalle (1999, gesund) und Evelin geb 05.11.2006, leider keine Diagnose, neuromuskuläre Erkrankung,Tracheostoma und voll beatmet, Peg-Sonde da kein Schluckreflex, Muskelschwäche ---

  • Hallo Missy
    ja, haben genau so eine Gänsegurgel. Die Sache mit dem Einsprühen müsste ich mal besprechen. Diskonektieren ist schlecht. Man hat dann zwar ein großes Loch, aber die Kleine bekommt dann Panik.


    Vielen Dank für eure Ideen und Gedanken. Sollte sich eine Lösung gefunden haben, werde ich es hier posten.

  • Hallo,


    ich denke, es könnte egal sein, weil es eh die selben Keime sind, ob oben oder unten.
    Ich weiß nicht, wie man da die Absaugung dran steckt, aber wenn es nur mit Schläuchen ist, geht das doch unterwegs genauso.


    Ich hatte auch nicht verstanden, dass es um die Sterilität geht, sondern darum, dass man die Beatmung nicht diskonnektieren muss.


    LG
    Nellie

    Nellie *1978 mit Linn *02/04 (mehrfachbehindert durch PCH-2a, Tracheostoma, fast vollzeitbeatmet, Ernährung über Sonde, Epilepsie) und Ann *06/09

  • Hallo
    diskonnektieren meinte ich nicht, sondern die große Öffnung öffnen, so wird noch ein wenig beatmet, allerdnigs nicht so viel.


    Ich meinte die komplette Gummiöffnugn öffnen,aber die Gänsegurgel bleibt am Kind...
    http://www.google.de/imgres?im…1&itbs=1&biw=1024&bih=660


    oh gott, was ein Link *hilfe*
    also auf dem Bild, das komplette gelbe Ding ab, nicht nur das kleine obere.


    lg Nina

    --- Nina (1983) mit Tochter Chantalle (1999, gesund) und Evelin geb 05.11.2006, leider keine Diagnose, neuromuskuläre Erkrankung,Tracheostoma und voll beatmet, Peg-Sonde da kein Schluckreflex, Muskelschwäche ---

  • Hallo Missy
    So, hab es ausprobiert, da ich die Idee gut fand. Doch leider das gleiche Ergebnis wie beim kompletten Diskonnektieren. Das Beatmungsgerät alamiert sofort und Panik in den Augen meiner Patientin.
    Am Donnerstag war Diensbesprechung und alles bleibt beim Alten. Sterile Katheter, sterile Handschuhe und so vorsichtig wie möglich absaugen.
    Tja, vielleicht hab ich mir ( und ne Kollegin) zu viele Sorgen wegen der Keime gemacht.

  • Hallo
    das ist ja schade das die P. so Panik hat :(
    ich hoffe sie lernt mit der Zeit das es ihr ja gut tut und verliert die aangst etwas!
    lg Nina

    --- Nina (1983) mit Tochter Chantalle (1999, gesund) und Evelin geb 05.11.2006, leider keine Diagnose, neuromuskuläre Erkrankung,Tracheostoma und voll beatmet, Peg-Sonde da kein Schluckreflex, Muskelschwäche ---

  • Hallo,
    meine Tochter hat keinen eigenen Atemantrieb, wird 24h beatmet und hatte anfangs ebenfalls Panik beim Absaugen. Jedes Diskonnektieren war mit Panik in den Augen verbunden. 2 Änderungen haben zum Erfolg geführt und Vertrauen aufgebaut.
    1. Wir haben den Vorgang ritualisiert, mit zählen bis 3 und anschließendem diskonnektieren und sofortigem konnektieren.
    2. Wer von uns Eltern oder Pflegekräften absaugen muss, muss selbst vorher ausatmen und darf erst wieder einatmen, wenn wieder Luft in die Kanüle geblasen wird. Wenn man nämlich selbst die Luft anhält kann man besser nachvollziehen, wann man wieder atmen möchte. Spätestens dann sollte also auch der Patient wieder beatmet werden.
    Erfolg:
    Der Absaugvorgang wird so kurz wie möglich gehalten.
    Der Patient bekommt das Vertrauen, das er/sie immer wieder Luft bekommt.
    Klar muss man mit jedem Patienten anders umgehen. Da wir im ersten Lebenjahr nicht wirklich sehr gut kommunizieren konnten, waren die Rituale eine gut Brücke um Vertrauen aufzubauen.
    mfg Alexander

    Lena *07. 2000 spinale Muskelatrophie (SMA) mit Lähmung des Zwerchfells (respiratory distress, SMARD1)